Weine aus Mallorca begleiteten die entspannte Mitgliederversammlung der Weinheimer Weingilde

Am 5. März traf sich die Weinheimer Weingilde, um sich vom Vorstand den Rechenschaftsbericht über das Jahr 2023 vorstellen zu lassen. Wie immer wurde bei der Jahreshauptversammlung nicht auf eine Weinprobe verzichtet.

Die Gildemeister Silke Magel, Siegfried Weber und Jens Zepp hatten bei einem Händler in Bensheim mit Produkten aus Mallorca sechs Weine ausgewählt, die von Jens Zepp im Laufe des Abends vorgestellt wurden. Nach drei Weißweinen folgten ein Rosé und zwei Rotweine, mit denen die Jahrgänge 2019, 2021 und 2022 abgedeckt wurden.

Alle Weine kamen von kleinen, erst vor wenigen Jahren gegründeten Betrieben, die in der fruchtbaren zentralen Ebene von Mallorca zu Hause sind. Der Weinanbau hat auf Mallorca eine lange Tradition – Römer oder Phönizier sollen die ersten Reben auf die Insel gebracht haben. Während der Reblauszeit, Ende des 19. Jahrhunderts, nahm er einen enormen Aufschwung, da Mallorca lange vor diesem Schädling verschont blieb. Als die Reblaus auch Mallorca erreicht hatte, wurden die Reben durch Mandelbäume ersetzt. In den 1990er Jahren machte sich eine neue Generation von Winzern auf, die Tradition bewusst mit einheimischen Sorten wieder zu beleben. Inzwischen gibt es sogar eine gesetzliche Vorgabe, dass Rotweincuvées mindestens 50% der roten einheimischen Sorte Mantonegro enthalten müssen. Die autochthonen Rebsorten in den verkosteten Weinen waren zwei weiße (Premsal Blanc und Giró Ros) und eine rote (Mantonegro).

Der erste Wein, aus der Sorte Premsal Blanc, kam vom 2013 gegründeten Weingut 7103 Petit Celler und erwies sich als frischer, leichter Tischwein, der zweite, von den Bodegas Vinya Taujana, eine Cuvée aus Premsal Blanc und Chardonnay, zeigte sich kräftiger im Aroma, was sicherlich auf den Chardonnay-Anteil zurückzuführen ist. Der letzte Weißwein kam vom Weingut Karretània; er hinterließ im Mund wegen des Teilausbaus in Holzfässern einen cremigen Eindruck.

Der als Übergang ausgeschenkte Rosé stammte von den Bodegas Angel, deren Name sich vom Gründer des Weinguts, Andrés Gelabert, ableitet. Geprägt durch seine Jahre in den USA achtet Gelabert bei der Lese darauf, dass die handgelesenen Trauben nicht schon vor der Ankunft im Keller Saft abgeben. Darum kommen sie bei der Lese zu je 20 Kilogramm in kleine Kisten.

Der erste Rotwein kam wieder von den Bodegas Vinya Taujana und war eine Cuvée aus Mantonegro, Syrah, Merlot und Cabernet Sauvignon, die zum Teil in neuen Barrique-Fässern ausgebaut worden war. Auch der zweite Rotwein, vom Weingut Sebatià Pastor, ein Negre Crianza Brodat, hatte einen Syrah-Anteil.

Die Punkte der Mitgliederversammlung wurden zügig abgearbeitet: Die Kassenlage war trotz der Ausgaben für die Feier des 50-jährigen Bestehens erfreulich, die Mitgliederzahl im Wesentlichen konstant, die Zahl der an einem Treffen im Schnitt teilnehmenden Personen gut, und die Höhe der Kosten für den Wein immer noch in einem akzeptablen Bereich, obwohl auch Wein vom allgemeinen Preisanstieg bei Lebensmitteln betroffen ist. Damit war die Entlastung des Vorstands nur eine Formsache; sie erfolgte einstimmig.

Der einzige Tagesordnungspunkt, der Anlass für eine Diskussion bot, war die Zukunft des traditionell im Sommer stattfindenden Ausflugs. Eine vorab durchgeführte Umfrage hatte gezeigt, dass sich nicht genug Teilnehmer für einen Busausflug finden lassen, so dass die Kosten für einen solchen Ausflug zu hoch würden. Die einhellige Meinung war schließlich, man sollte als Ersatz Besuche bei Winzern in der Nachbarschaft planen, wobei eine einfache Erreichbarkeit mit dem ÖPNV gewünscht ist.

Hier geht’s zur Homepage des Händlers.

Verkostete Weine

2021Premsal Blanc
Sta. Maria del Cami
2022Vinya Taujana Blanco
Premsal Blanc, Chardonnay
Sta. Eugenia
2022Karretània Giró Eco
Giró Ros, Malvasia de Banyalbufar
Consell
2022Angel Rosat
Merlot, Mantonegro
Sta. Maria del Cami
2021Vinya Taujana Torrent fals Crianza
Mantonegro, Syrah, Merlot, Cabernet Sauvignon
Sta. Eugenia
2019Negre Crianza Brodat
Mantonegro, Syrah
Sta. Maria del Cami